Dienstag, 6. Februar 2024, 10:05 Uhr
Dienstag, 6. Februar 2024, 10:05 Uhr
(Wdh.16:05, 21:05)
Gesellschaft 3.0: Neue Schulen braucht das Land
Camilla Hildebrandt im Gespräch mit Bianca Höltjes
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„Niemand hat die Kinder im Corona-Jahr 2020/2021 gefragt, wie es ihnen geht. Kinder haben keine Lobby. Ich habe es gewagt, mich auf die Seite der Kinder zu stellen, und habe erfahren müssen, dass es nicht erwünscht war.“ Auszug aus Bianca Höltjes Buch „Wir brauchen eine neue Schule – Ein praktischer Wegweiser für individuelle und kindgerechte Bildungsformen“. Höltje war bis 2021 engagierte Schuldirektorin, dann wurde sie suspendiert. „Es war alles weg, was mir als Schulleitung wichtig war. Es war eine Kaserne geworden, und es gab keinen Platz mehr für Menschlichkeit.“ Camilla Hildebrandt hat sich mit ihr unterhalten.
Zum (von manchen von uns heißgeliebtem ) bayerischen Schulsystem gehört eben auch die strenge Hierarchie (Regierung=>Kultusminist erium=>Schulämter=>Schulleitung =>Lehrer=>Schüler), die jedes Aufbegehren aus den unteren Bereichen im Keim erstickt hat! Man musste ja die Vorgaben von oben umsetzen. Maßnahmenkri tische Lehrer konnte man so sehr leicht loswerden oder einschüchtern. Ein Zuwachs an Freien Schulen würde dieses Machtgefüge aufbrechen oder zumindest schwächen.
Es gab einige wenige schwache Schüler. Aber 90 Prozent konnten spätestens Ende der 2. Klasse lesen und schreiben.
Und nein: Das war keine Privilegierten-Schule, im Gegenteil: Das kleine Dorf (4000 EW) bestand kriegsbedingt zu 80 Prozent aus Flüchtlingen und Auswanderern.
Beispiel Rechnen:
Der Lehrer schaffte es, dass wir gegen Ende der 3. Klasse alle – ALLE! – das Kleine Einmaleins aus dem Effeff beherrschten. Sein „Trick“: Täglich 10 Minuten Wettbewerb. Er rief in die Klasse „4 x 9“ – und wer die Antwort zuerst wusste, rief die Lösung laut aus. Und sofort die nächste Frage – Antwort. Frage – Antwort.
Entsprechende Klassenarbeiten rundeten diese Übung ab.
Die Schulbücher waren einfach, übersichtli ch, strukturiert, lehrreich.
Ich empfinde alles, was heute in der Grundschule geschieht, als puren Krampf, als verquasten Unsinn.
Kein Wunder, dass heute die meisten Kinder am Ende der 4. Klasse weder lesen korrekt noch schreiben können.
Wer erzieht die Lehrer? Von den ignoranten, vollkommen praxisfernen Sesselpupsern in den Kultusministeri en will ich gar nicht erst anfangen.
Zurück zur bewährten Pädagogik der 50-er und 60-er Jahre. Werft den Blödsinn der 1968-er über Bord, am besten mitsamt den Apologeten.
Danke, @Buchfunk. Bin weitgehend bei Ihnen.
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